Von Tannhäuser zu Trans

Der „Grüne Hügel“ in Bayreuth als Vorreiter und Wegbereiter für eine gelungene „trans-Öffnung“.
Da reibt sich mancher die Augen, winkt ab und tippt sich mit dem Zeigefinger an die Stirn.

Und doch – es ist wahr. Ich habe es mit eigenen Augen gesehen und bewundert.

Tannhäuser, der Weltbummler zwischen Venusberg und braver Elisabeth – er lässt sich gerne mitnehmen auf eine Reise zu neuen Welten.

2019 hatte „Le Gateau Chocolat – schwarze*r Travestiestar Premiere als Künster*in in Bayreuth. Was damals noch fast ein Skandal war, mit Buhrufen aus dem konservativen Publikum, ist jetzt, vier Jahre später im Jahr 2023, bereits absolute Normalität. Und das ist die wahre Sensation.

Hier nimmt Kunst und Kultur ihre wichtigste Rolle ein: Trends zu setzen, Vorreiterin zu sein und die verkrusteten und überkommenen Normen in der Gesellschaft mit ihren Mitteln aufzuweichen und aufzulösen.

Fakt ist:
Ich habe den Tannhäuser in Bayreuth genossen. Ich habe mich sehr gefreut über die Rolle von Gateau Chocolat – wohl bewusst, dass Travestie nicht unbedingt deckungsgleich mit „trans“ ist. Doch darum geht es nicht. Es geht um die Öffnung und um einen weiteren Schritt in die richtige Richtung zum Normalitätsprinzip.

DAS ist es, was zählt.

Danke an Festspielintendantin Katharina Wagner für ihren Mut und ihre Durchsetzungskraft, das Thema „trans“ und LGBTQI aktiv anzugehen.
Ich bin schon gespannt auf das „Wagner Festival 2024“ und hoffe auf weitere Schritte in die richtige Richtung.

Herzliche musikalische Grüße vom Grünen Hügel
Eure Eva-Maria Popp
„Kommunikationstante“ der Stiftung
Redakteurin der SK WelcomeHome Stiftung