Dieses Motto eines lockeren und freien Lebensstils in der Bayerischen Landeshauptstadt ist seit der 1900er Jahre weithin bekannt. Waren es doch die wilden Zeiten im freizügigen Schwabing, die Künstler* innen aus nah und fern nach München lockten. Dichter wie Oskar Maria Graf, Lion Feuchtwanger und Nobelpreisträger Thomas Mann mit seinen Künstlerkindern Klaus und Erika Mann, lebten und wirkten in München und sorgten für ein relativ liberales Lebensgefühl in der Stadt. Die weißen Feste im Fasching haben noch heute einen angenehmen „Beigeschmack“ von Fröhlichkeit, Freundlichkeit, Lebensfreude und liberalem Lebenssinn.

Dass München nur ein paar Jahrzehnte später zur „Hauptstadt der Bewegung“ wurde, ist eine fatale Verkettung und eigentlich nicht zu verstehen.

Deshalb bleiben wir bei „München leuchtet“!

Dieses Lebensgefühl habe ich am Wochenende auf dem CSD in der Münchner Innenstadt gespürt. Es war bunt, es war laut, es war offen, es war unglaublich. Einfach toll! Musik, freundliche Menschen und ausgelassene Stimmung, soweit das Auge reichte.

Umso unverständlicher war der unvergessene und bodenlos freche „Zwergerlaufstand“ ein bayerisches Synonym für Dummheit und Borniertheit, der ein paar Wochen vorher für große Verstimmung und sogar Gewaltandrohung mit Polizeischutz während einer Kinderlesung in der Stadtbibliothek zum Thema „trans“ geführt hatte.

Da haben sie alle am Rad gedreht. Leider hat die CSU mächtig mitgemischt und am Anfang dieser unsäglichen Eskapade für die AfD als großzügiger Steigbügelhalter gedient. Das Ende dieses Trauerlieds waren sogar Morddrohungen gegen ein 13 jähriges Transmädchen, das als Autorin eines Kinderbuchs lesen sollte.

Am CSD war alles wieder vergessen. Die queere CSU Community war dabei und hat kräftig mitgefeiert. „König Markus“ hat sogar die Regenbogenfahne an die Staatskanzlei gehängt.
Ich hoffe, dass sich das Motto „München leuchtet“ weiterhin durchsetzen wird „Queer“ zu einem Münchner Aushängeschild wird, wie früher die Weißen Feste.

Nun wünsche ich euch einen lebensfrohen Sommer.

Alles Liebe

Eure Eva-Maria Popp
„Kommunikationstante“ der Stiftung
Redakteurin der SK WelcomeHome Stiftung

Ist denn schon wieder Pride Month? Ja, schon wieder Juni. Kinder, wie die Zeit vergeht!

Ich werde euch zu diesem Anlass von „dies und das“ erzählen – einen bunten Reigen an Aktionen, die mir positiv aufgefallen sind. (Den Schrott lasse ich beiseite. Er lohnt es nicht erwähnt zu werden.)

Ich beginne mit Büchern. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels hat einen extra Flyer herausgebracht mit „bunten“ Buchempfehlungen. Es ist ein bedeutendes Signal an Leser* innen, wenn der Börsenverein das Thema lgbtq ganz offiziell in das Programm aufnimmt. Das ist wie ein Ritterschlag.

Außerdem gibt es einen Hashtag #Pridebuch, der ebenfalls dazu dient gute bunte Bücher zu promoten aber auch zu finden. Eine klasse Idee, wie ich meine.

Und wieder schnappen sich die Marketingabteilungen der Unternehmen den Pride Month, um für ihre Produkte und Dienstleistungen zu werben. Pinkwashing? Manchmal ja, oftmals ehrliche Werbung und sehr sinnvoll. Es bringt doch was, wenn die deutschen Schaufenster voll sind mit dem Regenbogen. Die Masse macht`s. So funktioniert nun mal Kommunikation. Wenn wir wollen, dass die bunten Themen endlich in der breiten Gesellschaft akzeptiert werden, dann müssen wir auch nach deren Regeln spielen.

Und nun ein Appell meinerseits!

Was tust du ganz persönlich dafür, dass „BUNT“ ein selbstverständlicher Teil der Gesellschaft wird.

Es gibt so viele Möglichkeiten im Alltag dafür ganz persönlich zu werben. Zum Beispiel den Mund weit aufzumachen, wenn sich Mitmenschen „antibunt“ äußern. Oder selbst immer wieder im eigenen Bekannten- und Freundeskreis auf das Thema zu sprechen zu kommen.

Sexismus, Transfeindlichkeit und Homophobie beginnen in den Köpfen der einzelnen Menschen. Deshalb lohnt sich jeder Kopf, den wir persönlich waschen!

Nun wünsche ich euch allen „Happy Pride“.

Alles Liebe

Eure Eva-Maria Popp

„Kommunikationstante“ der Stiftung

Redakteurin der SK WelcomeHome Stiftung