Gedanken von Eva-Maria Popp

Wer kennt sie nicht, diese berühmte Liedzeile aus dem „Weißen Rössl am Wolfgangsee“.

Der Komponist Ralph Benatzky, der in Bad Ischl sein Domizil hatte, komponierte 1930, zusammen mit dem Texter Robert Gilbert, ein unvergleichliches Werk, das noch heute als Kassenschlager dient. Man beachte die Jahreszahl! 1930! Ein Jahr, in dem sich der Niedergang der deutschen und europäischen Kultur schon im freien Fall befunden hatte, doch die wenigsten Menschen wollten es wahr haben.

Nun könnt ihr mich natürlich fragen, wie eine schnulzige Operette aus dem Salzkammergut in einen Blog der Transgenderstiftung passt? Diese Frage kann ich gerne beantworten:

Die Operette „Das weiße Rössl“ war ursprünglich eine Jazzoperette mit flottem Revuecharakter. Sie war das Ergebnis eines freien Lebensgefühls der Goldenen Zwanziger, in der eine große Toleranz  gegenüber diversen Lebensentwürfen  herrschte. Ob schwul, lesbisch, hetero  oder trans…..alles war erlaubt. Und doch war es nur ein paar Jahre später komplett vorbei mit der großen Freiheit.

Stehen wir heute auch vor der großen Wende einer freiheitlichen Gesellschaft? Die dunklen Schatten der Geschichte scheinen uns einzuholen.

Doch es gibt eine große Hoffnung, die uns heute am 18. Januar 2024 -just in time- aufhorchen lässt und damit die Angst vor einer „braunen Zukunft“ im Keim erstickt.

Mit einem großen Konzert läutet heute Conchita Wurst, ein Kind des Salzkammerguts, den Start zur“ Europäischen Kulturhauptstadt des Jahres 2024 Bad Ischl“, bzw. zur „Europäischen Kulturregion Salzkammergut“ in diesem wunderschönen Landstrich ein.

Das Salzkammergut ist nicht gerade bekannt für Toleranz und Freigeist. Umso wichtiger ist es, dass sich viele Veranstaltungen des diesjährigen europäischen Kulturfestivals um eine offene Haltung kümmern.

Danke Conchita, danke Salzkammergut, danke Bad Ischl. Ihr macht uns Hoffnung.

Wir, die SK Welcome Home die Transgenderstiftung, gratulieren von Herzen zum neuen Status der Kulturhauptstadt und wünschen euch ein erfolgreiches Jahr.

 

Herzlichst

Eure Eva-Maria Popp
„Kommunikationstante“ der Stiftung
Redakteurin der SK WelcomeHome Stiftung