„Transness“ als Filmstar
Als der Fernsehautor Ryan Murphy letzte Woche einen Golden Globe entgegen nahm, nutzt er die Gelegenheit für einen Gruß an Michaela Jaé Rodriguez, Star seiner Erfolgsserie POSE und letztjährige Gewinnerin als beste Hauptdarstellerin in einer Dramaserie.
Rodriguez ist die erste Transschauspielerin, die jemals einen Golden Globe gewonnen hat, aber weil die Zeremonie im letzten Jahr nicht im Fernsehen übertragen wurde, hatte sie nie ihren richtigen Moment auf der Bühne. Aus diesem Grund bestand Murphy darauf, dass sie während seiner Dankesrede stehende Ovationen für ihren historischen Sieg erhielt.
„Meine Mission war es, das Unsichtbare, das Ungeliebte zu nehmen und sie zu Helden zu machen, nach denen ich mich sehne, aber nie in der Popkultur gesehen habe“, sagte Murphy in seiner Rede.
Der Moment war ein Sieg für die Trans-Sichtbarkeit und „bedeutete die Welt“ für Rodriguez. „Ich rocke für den Rest meines Lebens mit Ryan“, kommentiert sie in einem Interview.
Medienprofessor Monk-Payton sagt dazu:
„Wir sollten hoffen, dass wir in Zukunft noch mehr Rollen für Transfrauen sehen werden und, was entscheidend ist, Diskussionen über diese Schauspielerinnen und ihre Charaktere. Wir konzentrieren uns nicht auf das Spektakel der Identität, sondern heben die alltäglichen Erfahrungsrealitäten hervor, die von ihren Performances ausgehen und die Zuschauer berühren.“
Mein persönliches Fazit:
Der Filmindustrie kommt eine ganz besondere Rolle zu, wenn es um die Sichtbarkeit von „trans“ als gesellschaftspolitisches Thema und die Durchsetzung des Normalitätsprinzips geht.
Ich kann nur hoffen, dass in nächster Zeit noch viele Filme Transness auf die Bühne heben.
Eva-Maria Popp
Eure Eva-Maria Popp
Redakteurin der SK WelcomeHome Stiftung