Namedropping und Toprollen für TRANS

Mit Namedropping und Rollenvorbildern erreicht man eine tolle PR und vor allem eine wunderbare Identifikation.

Gleich zwei große Namen und hervorragende Schauspielerinnen haben vor wenigen Tagen im deutschen und österreichischen Fernsehen brilliert – und das zu bester Primetime.

Adele Neuhauser mit ihrer Rolle der Transfrau Josefa im Film „Ungeschminkt“ und Schauspielerin Hayal Kaya ebenfalls in „Ungeschminkt“ und gleichzeitig in der Paraderolle einer transidenten Ermittlerin innerhalb einer aktuellen Krimifolge.  Das nenne ich Erfolg und eine Punktlandung für das Thema trans. So etabliert man die Akzeptanz von – und die Sichtweise auf – transidente Menschen und gibt ihnen die gesellschaftlichen Stellung, die ihnen zusteht. Einfach toll!

Es ist ganz einfach!

Mit Namedropping und Rollenvorbildern erreicht man eine tolle PR und vor allem eine wunderbare Identifikation. So kann sich das Normalitätsprinzip, das in der Sozialwissenschaft als Königsdisziplin gegen Ausgrenzung angesehen wird, leise in die Köpfe der Zweifler* innen und sogar der ewig Gestrigen einschleichen und Gutes tun für unsere Community.

Ein zweiter Aspekt, der unglaublich gut tut, ist die Beschaffenheit der Rollen. Während trans oftmals Klischeemäßig „abgefrühstückt“ wird mit Drama, Opferrolle oder Schrillheit, ist Josefa, alias Adele Neuhauser eine nachdenkliche und souveräne Frau. Aus der anfänglichen Opferrolle kann sie sich sehr gut befreien. Sie findet einen Weg Vergangenheit und Gegenwart zu vereinen. Eine tolle Leistung der Künstlerin, des Drehbuchs und der Regie. Die Zuschauer* innen können sich sehr in die Gefühlswelt von Josef und Josefa hineinversetzen. Auch das Umfeld kommt zu Wort und kann für Verständnis sorgen.

Die Kommissarin wiederum muss, wie jede Frau und jeder Mann, ihre Führungsrolle finden und sich als Chefin im Ermittlerteam etablieren. Ganz normal, so geht es uns allen, wenn wir einen neuen Job antreten. Das Thema trans spielt unterschwellig eine Rolle oder auch nicht.

Ich persönlich finde das wunderbar, dass das ARD und ZDF so verantwortungsbewusst mit dem Thema umgehen. Mit diesen Produktionen nehmen sie ihren Bildungsauftrag und ihre gesellschaftliche Funktion wahr.

Meine Hoffnung: in ein paar Jahren interessiert „trans“ keinen Menschen mehr. ANGEKOMMEN am ZIEL!

Produktionen wie Ungeschminkt und die Krimireihe vom Bodensee tragen entscheidend dazu bei.

Bravo!

 

Herzlichst

Eva-Maria Popp

Redakteurin der SK Stiftung