Queeres in Videospielen – eine hoffnungsvolle Bewegung

In den letzten Jahren wurde das Thema Queer immer größer und so sind nun auch die Videospiel-Entwickler und Studios auf dieses Thema aufmerksam geworden. Immer öfter sieht man, dass es in Videospielen Charaktere gibt, die Non Binär  oder auch Trans sind.

Dies alles sollte in der heutigen Gesellschaft nichts mehr sein, das für große Aufregung sorgt in der Community der Spielenden in Foren, Twitter oder Twitch- Streams von Creators.

So dachten wir zumindest. Bis vor einiger Zeit der Spieleriese Blizzard in einem Livestream eine neue Erweiterung für ihr Online Rollenspiel angekündigt hat.
Danach brannte Twitter, aber aus welchen Gründen?

Der erste und offensichtliche Grund war eine Frau, die dieses Spiel mit vorgestellt hat. Wegen dieser Frau, die sich klar als Trans geoutet hatte, wurde in erster Instanz dem Konzern vorgeworfen Pink Washing zu betreiben, um über einen Skandal, der kurz vorher bekannt wurde, hinweg sehen zu lassen. Weit gefehlt.

Auch berichteten darüber einige große Gaming-Portale und stellten die Thematik offen in den Raum, so dass die Frau sich auf Twitter verteidigen musste und das immer wieder. Es kam niemand darauf, dass die Frau einfach ihre Aufgabe auf Grund  ihrer Qualifikation erfüllt hat. Der Vorwurf war, dass sie diese wichtige Aufgabe nur bekam, weil sie einen Transhintergrund hat. Sie musste das  immer wieder auf Twitter und ähnlichen Medien richtig stellen. Und dann platzte die Bombe, die die Foren, Twitter und auch Chats bei Creatoren hat brennen lassen. Das neue spielbare Volk, das eingeführt wurde, hat keine Geschlechtszugehörigkeit.

Es wird nur in Body 1 und Body 2 unterteilt. Den Hass, den wir Trans* Personen normal aus der rechten, transfeindlichen Ecke abbekommen, entlud sich genau dort – auf Blizzard und auch auf die queer lebenden Menschen.

Statements, dass die queere Lobby nun die Spiele beeinflussen würden und  sehr viel schlimmere Aussagen traten in den Streams und auch in Foren zu Tage.
Eine kleine Minderheit hasserfüllter Menschen äußerte sich dort so laut, als stellten sie die Mehrheit dar. Gezielt wurden Personen auch im Game angegriffen, von denen man wusste, dass sie queer lebende Personen sind. Es wurde ihnen ein unendlicher Hass entgegengebracht.

Nun ist allerdings der Konzern, von dem wir hier reden, Milliarden wert, also wie wird das in Zukunft weiter gehen? Eigentlich hatten wir gehofft, dass gerade die Gamingwelt etwas offener ist. Doch weit gefehlt.

Wir können nur hoffen, dass andere große Konzerne nachziehen und ihren Beitrag leisten, das Thema queer in die Spielewelt aufzunehmen. Genau dort gehört es hin! Spiele sind eine Blaupause unserer Gesellschaft, deshalb müssen in der Spielewelt alle Facetten der Lebenswelt vorkommen.

Es bleibt abzuwarten, wie sich das Thema Queer und Trans in den Spielen  weiterentwickeln wird. Für unsere Community sind die neuen Figuren bei Blizzard auf alle Fälle  ein großer Schritt. 

Die Nacht ist immer dann am Dunkelsten, wen die Dämmerung bevor steht. 

Das macht Hoffnung!

Eure Eva-Maria Popp 
Redakteurin der SK WelcomeHome Stiftung