Heute erlaube ich mir eine ganz persönliche Rückschau auf diesen Blog.

Seit mehr als vier Jahren ist es mir eine Ehre für die SK Welcome Home – die Transgenderstiftung zu arbeiten. Ich habe davor sehr wenig über das Thema „trans“ gewusst. Gerade dieses „Nichtwissen“ ist es, was meine „Schreibe“ für diesen Blog prägt. Und das ist gut so.

Dieser Abstand macht mich unvoreingenommen und authentisch. Er ebnet uns den Weg zu Otto Normalverbraucher*in. Genau diesen Weg brauchen wir.
Natürlich bin ich wissbegierig und habe meinen Fokus voll auf das Thema „trans“ gerichtet. Ausstellungen, Kulturbeiträge, wissenschaftliche Abhandlungen, Zeitungsberichte,……ich lese ALLES, was ich kriegen kann, um in diesem Blog entsprechen aufklären zu können.

„Trans“ ist immer noch ein Tabuthema. Dieses Faktum hat fatale Auswirkungen für die betroffenen trans* Personen selbst aber auch für die ganze Gesellschaft. Immer noch zerbrechen Menschen an ihrem Nichtouting. Die Selbstmordrate ist hoch aber auch die Burnout Rate. Wollen wir länger zuschauen, wie Menschen, Familien und Karrieren an einer überkommenen Moralvorstellung zerbrechen.

Woran liegt es, dass „trans“ noch nicht in der Gesellschaft angekommen ist?

Darauf gibt es eine eindeutige Antwort: am Nichtwissen!

Würden Menschen wie du und ich mehr über die Hintergründe von „trans“ wissen, dann wären wir schon viel, viel weiter. Deshalb ist die Arbeit, die die SK Welcome Home – die Transgenderstiftung leistet goldrichtig. Sie klärt auf niederschwellige Art und Weise auf, sie bringt auf Veranstaltungen trans* Personen und andere Menschen zusammen, sie gibt Bücher heraus, die aufklären.

Oft wird uns vorgeworfen, dass wir zu wenig politisch seien. Da frage ich zurück: was ist politisch?

Wir, die Aktivist*innen von der Stiftung sind IMMER im Einsatz und zwar überall wo Menschen stehen, gehen und sich bewegen – also ÜBERALL.
Wir reden, wir legen den Finger in die Wunde – immer dann, wenn es nötig ist. Wir setzen uns persönlich ein, wenn wir transphobe Ausdrucksweisen hören.
Wir klären auf und reden über das Thema „trans“ nach dem sogenannten Normalitätsprinzip. Das ist ein Schlüsselwort in der Sozialpsychologie, ebenso wie das Wort niederschwellig.

Deshalb bin ich der Meinung, dass wir mit unserer Arbeitsweise hochpolitisch und hochwirksam agieren, auch wenn es vermeintlich nur im Schneckentempo vorangeht. ABER ES GEHT VORAN! Und das ist wichtig.

Ich jedenfalls habe nach wie vor große Freude an der Kommunikation über das Thema „trans“ und bin stolz darauf ein so wichtiges, wie gemiedenes Thema in der Gesellschaft zu etablieren – zum Wohle für alle.

Ich bedanke mich bei der Stiftung und dem Stiftungsteam für die gute Zusammenarbeit und freue mich auf viele weitere Jahre aktiver Arbeit für „trans“. Wir arbeiten so lange, bis „trans“ KEIN Thema mehr ist, sondern eine Facette der verschiedenen und selbstbestimmten Lebensentwürfe, die Menschen leben wollen, leben können, leben dürfen.

Eure Eva-Maria Popp 
Redakteurin der SK WelcomeHome Stiftung

Queer und trans im Playboy

Ist es die Möglichkeit? Geraldine Schabraque performed als Covergirl im Playboy. Ja, es ist wahr. Ja, es ist grandios! Ja, das ist ein weiterer Meilenstein für die Gesellschaft und für die Diversität, die zunehmend Fahrt aufnimmt in der D/A/CH-Region.

Bereits 1981 hat es eine trans* Frau auf das Cover des Playboy geschafft, allerdings hat sie sich erst ein Jahr später geoutet, sonst wäre das wohl nicht möglich gewesen.

2018 war es dann ein echtes zaghaftes Bekenntnis, als eine trans* Frau ganz offiziell auf dem Playboy Cover aufgetreten war.

2021 zeigte ein schwuler Mann seinen Body im Playboy und nun die queere Geraldine Schabraque, die nicht nur auf einem Cover erscheint, sondern sogar auf einem der 50 Jubiläumscover zu 50 Jahre Playboy. 

Perfekt in Szene gesetzt von dem ukrainischen Künstler Denis Karlinsky zeigt Geraldine mit einer unglaublich erotischen Ausstrahlung, dass es keine Rolle spielt welches Geschlecht du verkörperst.

Du BIST, was du BIST!

Du BIST, wer du BIST!

Du BIST einfach du!

Ich finde, das ist eine starke Stimme für die queere Community und speziell für die trans* Community.

Aktionen wie diese bringen das Thema in die Öffentlichkeit und von dort direkt in die Köpfe und da gehört es schon lange hin.

Well done Playboy! Danke von Herzen für dieses Statement.

Eure Eva-Maria Popp 
Redakteurin der SK WelcomeHome Stiftung