Heute in der Zeitung

14. September 2021, Passauer Neue Presse unter der Rubrik Kompakt:

„Ein Transmensch, 40 Jahre alt, hat sich am frühen Nachmittag auf dem Alexanderplatz in Berlin mit Benzin übergossen und angezündet. Der Vorfall ereignete sich vor einem Kaufhaus und laut Zeugen wortlos.“

Welch` schrecklicher Vorfall?

Eine Verzweiflungstat? 

Wir wissen es nicht. Wir können nur erahnen, was diesen Menschen dazu bewogen hat, sich in aller Öffentlichkeit selbst zu verletzten und zu gefährden.

Trans* Menschen stehen unter ungeheuerlichem Druck, wenn sie sich in unserer Gesellschaft selbstbestimmt bewegen wollen. Diesen Druck halten nicht alle aus. Nicht wenige zerbrechen daran. 

Sie können es nicht mehr aushalten, dass sie ständig missverstanden werden und in einengende und unpassende Schubladen gesteckt werden.

Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir, wir alle, die Gesellschaft, handeln.

Wir müssen trans* Menschen eine Stimme geben!

Wir müssen zuhören, wenn trans* Menschen sagen, was sie brauchen!

Wir müssen zeigen, dass wir solidarisch sind!

Die Voraussetzung dazu ist, dass wir aufklären. Jede/r in unserem Land muss wissen, dass es trans* Menschen gibt und dass sie eine Gruppe in unserer Gesellschaft bilden, die wie jede anderen zu uns gehört!

Vor der Solidarität steht Wissen!

Deshalb ist Aufklärung so wichtig!

Wir von der „SK WelcomeHome die Transgenderstiftung“ freuen uns, dass wir mit unserer Arbeit unseren Beitrag zur Aufklärung leisten können.

Dem Verbrennungsopfer in Berlin wünschen wir alles Gute, gute Besserung!

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Nachtrag: entgegen der ersten Angaben, die Verletzungen der trans Frau seien schwer aber nicht lebensbedrohlich, ist sie am Mittwoch, 15.09. verstorben.