Das Thema Transgender wird in der Arbeitswelt immer noch stiefmütterlich behandelt. Viele trans* Personen fürchten immer noch einen Karriereknick, wenn sie sich outen und sich endlich zu ihrer wahren Identität bekennen.

Deshalb ist es ein großes Anliegen unserer Stiftung, das Thema Transgender in den Unternehmen und in den Personaletagen zu etablieren.

Am 18. Juli hat sich dazu eine gute Gelegenheit geboten.

Ricarda Jasmin Schlia war als Rednerin beim European Speaker Award präsent und hat in einer bewegenden Rede ihren Lebensweg vom selbstständigen Unternehmer als IT Manager zur geschätzten Datenschutzbeauftragten in einem Ministerium in NRW geschildert. 

Sie hat deutlich gemacht, dass sie nicht wegen ihres Geschlechts gebucht wird, sondern wegen ihrer Kompetenz.

So einfach ist das!

Die versammelten Unternehmer*innen im Publikum und in der Jury quittierten den Auftritt von Ricarda mit viel Applaus und Zustimmung.

In einer anschließenden Podiumsdiskussion wurde Ricardas Lebensweg vertieft und auf die Allgemeinheit übertragen.

Wir dürfen keine Gelegenheit auslassen in den Unternehmen darauf aufmerksam zu machen, dass auch in ihren Reihen viele Menschen leben, die sich nicht trauen ihre wahre Identität zu leben.

Das schadet allen!

Und MUSS ein Ende haben.

Leute, nehmt euch ein Beispiel an Ricarda und traut euch!

Der Regenbogen ist in aller Munde. DANKE UEFA! Mit der Absage an die Regenbogenbeleuchtung des Münchner Fussballstadions hat die UEFA für einen wahren Regenbogenbooster innerhalb der deutschen Gesellschaft gesorgt.

Das ist eine tolle Sache und grundsätzlich sehr dienlich für die LGBTIQ+ Bewegung.

Doch wie so oft im Leben hat alles zwei Seiten. Jeder Lichtstrahl erzeugt auch Schatten. 

In diesem Fall heißt der Schatten „Pinkwashing“.

Kluge Werbestrateg*innen und Marketingmanager*innen haben natürlich sofort erkannt, dass sich mit dem Regenbogen die Verkaufs- und Absatzzahlen erheblich steigern lassen.

Innerhalb von ein paar Tagen, manchmal sogar über Nacht, waren die Schaufenster dekoriert und Waren in Regenbogenfarben überschwemmten den Markt.

Das kann auch als ideeller Missbrauch von Menschen gedeutet werden, die ausgegrenzt sind. Diese Menschen brauchen echte Anerkennung und echte Anteilnahme an ihrem Leben und an ihrem Schicksal. Was sie nicht brauchen ist flaches Gerede und missbräuchliche Werbestrategien.

Menschen, die bisher unter dem Regenbogen ein schützendes Dach vor Hass und Ausgrenzung durch die Gesellschaft gefunden haben, fühlen sich nun doppelt diskriminiert.

Dagegen sollten wir uns alle wehren.

Wer den Regenbogen liebt, sollte den Mund aufmachen, wenn er/sie Pinkwashing bemerkt.

Wir sind die Gesellschaft. Jede/r einzelne muss an seiner/ihrer Stelle dafür einstehen was gut ist und den Regenbogen weiterbringt, und im Gegenzug dafür kämpfen wenn es um Missbrauch und Heuchelei geht.

Ehrlichkeit und Authentizität sind mehr als je gefragt, wenn es um LGBTIQ+ geht.