Frau Ministerin, weiter so!
Unter der Führung der ehemaligen Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen, hat die Bundeswehr ganz erheblich ihren Nachholbedarf an Offenheit und Diversity aufgeholt. Eine Organisation wie die Bundeswehr, die als Organisation eher traditionell ausgerichtet ist und vor allem mit einem traditionellen Männerbild aufwartet, ist nicht per se prädestiniert dafür, LGBT-freundlich zu sein. Umso lobenswerter ist das Engagement von Ursula von der Leyen, die sich sehr um das Themen Diversity in der Truppe bemüht hat.
Die große Frage ist, wie wird es damit weitergehen?
Insider zeigen sich durchaus besorgt und betrachten die neue Bundesverteidigungsministerin eher skeptisch. Der Vorsitzende des Arbeitskreises Homosexueller Angehöriger der Bundeswehr (AHsAB e.V.), Sven Bäring, hat in einem Interview mit der „taz“ seine Sorge über die neue Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) zum Ausdruck gebracht. „Natürlich ist Frau Kramp-Karrenbauer bisher nicht durch ihre LGBT-freundlichen Positionen aufgefallen“, so Bäring. „Aber wir sind offen für Gespräche und hoffen, dass auch sie sich von den Vorteilen eines ordentlichen Diversity-Managements in der Bundeswehr überzeugen lässt.“
Profan gesagt – die Hoffnung stirbt zuletzt.
Allerdings kann man in der Gesellschaft – und somit auch in der Bundeswehr – den Stein, der einmal ins Rollen gebracht wurde, nicht mehr so einfach aufhalten. Diversity, LGBT und das Thema Transgender, das vor allem von unserer „SK-WelcomeHome die Transgenderstiftung“ unterstützt wird, sind längst in den Reihen der Unternehmen, Arbeitgeber und Institutionen angekommen. Der Regenbogen ist zum lukrativen Marketingträger und Werbemittel geworden. DAX Konzerne und internationale Unternehmen zeigen sich offen und sind nicht selten sogar Sponsoren von CSD und Prideveranstaltungen.
Deshalb glauben wir fest daran, dass Annegret Kramp-Karrenbauer den Kurs ihrer Vorgängerin weiterverfolgen wird. Vielleicht tut sie es anfangs nicht aus Überzeugung, aber zumindest aus Bequemlichkeit oder aus der Einsicht, dass sich Räder schwer zurückdrehen lassen.
LGBT und speziell das Thema Transgender sind wichtige Bestandteile unserer Gesellschaft und somit wichtig für uns alle.
Menschen, die selbstbestimmt und selbstbewusst leben können und dürfen, sind glückliche Menschen, tatkräftige Menschen, friedliche Menschen……..
Deshalb appelliere ich an Annegret Kramp Karrenbauer:
„Weiter so, Frau Ministerin!“
Die Gesellschaft wird es Ihnen danken.